Ernährungsberatung, Intervbiew, Lisa Nentwich und Ann-Christin Lindenau, Dinkel und Beeren

Interview mit Dinkel und Beeren

Ich freue mich, euch heute meine erste Interviewpartnerin, Lisa Nentwich im Rahmen meiner Interviewreihe “Ernährung im Familienalltag” mit Müttern, die gleichzeitig Ernährungsexpertinnen sind, vorzustellen. 

Ich habe Lisa auf einem Event für Ernährungsfachkräfte in Nürnberg 2020 kennengelernt. Sie hat dort einen spannenden Vortrag zum Thema Foodblogs gehalten. Heute darf ich Sie in einem Interview über Ihre persönlichen Herausforderungen im Essensalltag mit Ihrer Familie interviewen und erfahren, wie Sie es schafft eine gesunde Ernährung im Alltag mit Ihrer Familie zu leben.

Magst du dich einmal vorstellen und sagen, was du beruflich machst?

Sehr gerne. Ich bin Lisa, Ernährungswissenschaftlerin und Foodbloggerin bei Dinkel & Beeren. Ich bin 29, lebe mit meiner Familie im schönen Oberfranken und bin Mama eines kleinen Wirbelwindes (2,5 Jahre).

Was sind deine größten Herausforderungen im Ernährungsalltag mit deiner Familie und wie gehst du mit Ihnen um?

Meine größten Herausforderungen sind das leidige Thema “Zeit” und das achtsame Essen.

 

Es ist einfach viel weniger Zeit als vorher da. Einerseits muss das Kochen schnell gehen, aber auch sich mal eben hinsetzen und in Ruhe eine Einkaufsliste schreiben ist wirklich schwierig. Um nicht zu sagen mit Kleinkind aktuell unmöglich 🙂 Deswegen gibt es bei uns viele einfache und schnelle Gerichte. Oft kochen wir auch direkt die doppelte Menge für den nächsten Tag mit. Und manchmal gibt es auch einfach (gesündere) Fertiggerichte, ohne dass wir uns deswegen Stress machen. Beim Kochen teilen wir uns meistens auf (eine*r kocht, eine*r spielt mit der Kleinen). Und wenn jemand von uns alleine mit ihr zuhause ist, dann gibt es entweder super schnelle Gerichte oder wir haben vorher vorgekocht.

 

Was mir ehrlich gesagt sehr schwer fällt und wofür ich noch keine gute Lösung gefunden habe, ich das achtsame Essen. Ich esse sehr gerne 🙂 und habe früher immer sehr langsam und achtsam gegessen. Habe das wirklich genossen. Und nun sind gemeinsame Mahlzeiten – sagen wir mal – ziemlich unentspannt. Mittlerweile esse ich sehr hastig, will schnell fertig sein und muss permanent unterbrechen. Ich glaube, man muss einfach akzeptieren, dass das aktuell so ist. Das wird auch wieder besser. Wenn ich mal alleine bin versuche ich dafür umso mehr, die Achtsamkeit in meine Mahlzeiten einzubauen. 

Wie organisierst du deine Einkäufe und was beachtest du bei der Ernährung oder Lebensmittelauswahl?

Ich arbeite grundsätzlich viel mit Essensplänen und Einkaufslisten. Ohne würde das auch gar nicht funktionieren. Man muss aber auch dazu sagen, dass ich quasi beruflich bedingt viel koche – Rezepte ausprobieren und für den Blog fotografieren. Das erfordert nochmal mehr Planung als es ansonsten der Fall wäre.

 

Wir planen meistens ausgehend von unseren Einkäufen (wer hat wann Zeit zu welchem Supermarkt zu gehen?) und erstellen daraufhin unseren Essensplan. Außerdem beachten wir, wer wann zuhause ist, welche Termine anstehen etc. und füllen die Einkaufsliste dann mit weiteren alltäglichen Lebensmitteln auf (z.B. Obst, Gemüse, etc.). Zudem versuchen wir die geplanten Gerichte auch flexibel zu gestalten, falls doch mal etwas dazwischen kommt.

 

Grundsätzlich kaufen wir schon eher “gesünder” ein. Nach Möglichkeit achten wir auch auf Bio. Aber wenn das nicht klappt, machen wir uns deswegen auch nicht verrückt. Und natürlich landen bei uns auch mal Schokolade und co. im Einkaufswagen, das ist vollkommen ok.

Wie schaffst Du es, gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen?

Ich habe viele grobe Rezepte bzw. Lebensmittel auf dem Schirm, die grundsätzlich schnell gehen. Zum Beispiel Gnocchi aus dem Kühlregal, Couscous, Kichererbsen aus dem Glas oder TK-Gemüse. Diese Komponenten erweitere ich dann um (gesunde) Lebensmittel und kreiere daraus schnelle, einfache und gesunde Rezepte.

Ich halte auch auf Social Media immer die Augen offen, dort gibt es ebenfalls tolle, schnelle Rezeptinspirationen.

Woher nimmst Du die Inspirationen für die Rezepte auf Deinem Blog? Verrate uns gerne Dein Lieblingsrezept?

Meistens habe ich ein bestimmtes (saisonales) Lebensmittel und überlege, was man damit Leckeres zaubern könnte. Oder ich möchte ein bestimmtes Gericht “gesünder” zubereiten. Manchmal lasse ich mich auch von aktuellen Foodtrends oder anderen Rezepten inspirieren und gestalte sie dann auf meine Art und Weise aus.

Eines meiner Lieblingsrezepte ist ein herzhafter Porridge (ja – man kann Haferflocken auch herzhaft zubereiten 🙂 ) Super einfach, in gerade einmal 20 Minuten fertig und damit wirklich perfekt für ein schnelles Abendessen:

Herzhafter Porridge mit Spinat und Pilzen

Welche praktischen Tipps und Tricks kannst Du uns verraten, die Dir Deinen Ernährungsalltag erleichtern?

Zunächst einmal versuche ich, das Ganze entspannt anzugehen und als etwas Positives zu sehen, statt mich davon stressen zu lassen. Das funktioniert natürlich nicht immer so einfach, finde ich aber als Grundeinstellung sehr hilfreich!

 

Ansonsten helfen mir folgende Tipps:

  • Essen vorplanen: Auch wenn eine Menüplanung einiges an Zeit und auch Mental Load benötigt, so spart man im Endeffekt doch Zeit und hat weniger Stress.
  • Rezeptsammlung: Ich empfehle immer, sich eine Liste bzw. Rezeptsammlung anzulegen. Das kann klassisch im Ordner sein oder auch digital. Wenn man mal ideenlos ist, so kann man sich hier immer inspirieren lassen. Vielleicht kannst du ja auch eine “Top 10 Liste” mit schnellen Life-Saver-Rezepten anlegen.
  • Vorräte: Ich habe immer ein paar super schnelle Gerichte aus dem Vorrat parat. Falls mal Pläne durcheinander kommen und es schnell gehen muss, ist das total praktisch. Also z.B. ein gesundes TK-Gericht, TK-Gemüsemischungen, Suppe aus dem Glas, Gnocchi aus dem Kühlregal oder eingefrorene Reste von Mahlzeiten.
  • Mehr Portionen kochen: Wie eingangs schon erwähnt, kochen wir oft die doppelte Menge. So haben wir direkt für den nächsten Tag etwas zu Essen und in Summe weniger zum Spülen.
  • Einfach denken: Es müssen nicht immer total ausgefallene Gerichte sein. Einfach eine Kohlenhydratquelle, Gemüse, eine Eiweißquelle und idealerweise noch gesunde Fette kombinieren – fertig ist ein vollwertiges Gericht.
  • One Pot Gerichte: One Pot Gerichte sparen jede Menge Spülarbeit. Gerne mag ich auch “One Blech Meals” – also einmal alles auf ein Blech oder in eine Auflaufform packen und dann ab in den Ofen. Die Backzeit im Ofen dauert dann vielleicht etwas länger, aber man muss nicht permanent daneben stehen und umrühren, sondern kann die Zeit anderweitig nutzen.

Lisas E-Book

Die Lisa hat auch ein tolles E-Book veröffentlicht, indem ihr 35 gesunde und schnell zubereitete Hauptgerichte findet.

Lieben Dank Lisa, dass wir einen Blick in deinen privaten Essensalltag werfen durften. Schaut gerne bei Lisas Blog oder auf Ihrem Instagram-Kanal  vorbei. 

Ansonsten findet ihr mich auch auf Instagram:

ann_christin_lindenau

 

Du hast eine Frage? Dann schreibe mir gerne eine Nachricht.

 

Eure 

Ann-Christin

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